Sonntag, 26. November 2017

Kurz gereist

"Kurz gereist" - das ist die wörtliche Übersetzung des Kurses "Kortreist", bei dem ich in der kursuke (Kurswoche) hier an der Schule mit dabei war. Andere Kurse waren z.B. Fußball oder Pokemon und Gaming. In dem Kortreist-Kurs ging es um Produkte, die hier in Selbu, also in der Region hergestellt werden.

Am ersten Tag haben wir flatbrød selber gebacken. Das ist ganz dünnes Brot, das hier in Norwegen sehr viel zu den Mahlzeiten serviert wird. Dazu wurde ein Teig vorbereitet, der ganz dünn ausgerollt wurde und trotzdem ncht so schnell reißt. Anschließend wurde er auf einen Stab "aufgerollt" und auf eine große, warme Platte zum Backen gelegt. Danach musste mit einer Bürste das Mehl, das wir reichlich verwenden mussten, entfernt werden, da es sonst schwarz wird. Am Ende haben wir sehr viel flatbrød gehabt, dass von der Produktion nur ein paar Meter weiter in die große Küche gerist ist und zum Servieren bereit war.

Am zweiten Tag ging es in eine der beiden Schokoladenfabriken, die es hier in Selbu gibt. Dort haben wir vieles über Schokolade, ihre Herkunft und Weiterverarbeitung gelernt. Anschließend durften wir selber ran und haben unsere eigenen Pralinen hergestellt, die wir natürlich auch mit nach Hause nehmen durften.
Diese Pralinen bekommen gleich einen Schokoladenüberzug und können dann verziert werden














Am dritten und letzten Tag haben wir eine Dame besucht, die Granula herstellt. Ich würde es als Knuspermüsli beschreiben. Sie versucht, Produkte aus der Region zu verwenden, was gar nicht so einfach ist, da hier in der Umgebung Korn nicht so biologisch angebaut wird, wie sie es gerne haben möchte. Deswegen kommt manches aus dem Süden Norwegens. Zur Herstellung von Granula werden verschiedene Kornsorten mit Honig aus der Region und etwas Wasser vermengt. Die Masse wird auf einem Blech verteilt und kommt anschließend in den Backofen. Danach wird alles ein wenig zerkleinert und ist fertig für den Verkauf.
Am Ende haben wir eine große Tüte Granula als Geschmacksprobe mit nach Hause bekommen. Es ist gar nicht so süß wie erwartet, schmeckt jedeoch sehr lecker. Am besten schmeckt es wohl mit Joghurt, den wir leider nicht zur Stelle hatten.
Verschiedene Kornsorten
Die Mischung wird auf Backbleche gegeben und anschließend gebacken

Ansonsten geht es für mich heute ab in den Süden auf linjetur nach Lanzarote. Dort heißt es dann: Training von morgens bis abends :)
Bis dann :)

Freitag, 17. November 2017

Die grünen Schleier am Himmel

Letzte Woche wollte ich eigentlich nur Abendbrot essen gehen, habe jedoch wieder diese faszinierenden, grünen Schleier am Himmel gesehen - die Nordlichter. So musste ich unbedingt nochmal ins Haus zurück und meine Kamera holen. Ich wollte die Tipps zum Fotografieren von Nordlichtern anwenden, die ich beim Besuch in Trondheim auf der Hurtigruten gefunden habe. (Hurtigruten ist eine der schönsten, wenn nicht sogar die schönste Seereise der Welt von Bergen bis zum Nordkap und zurück, auf die sich meine Eltern begeben haben. Deswegen war ich in Trondheim gewesen.)
Die Tipps haben mir sehr geholfen. So schöne Bilder von Nordlichtern habe ich noch nie hinbekommen :) Es sind teilweise sehr schön die Konturen von den grünen Lichtern zu erkennen. Die einzige Sache, an der ich noch arbeiten muss, ist, dass die ersten drei Bilder etwas zu wenig Nordlicht abbilden und bei den anderen Bildern war ich überrascht, dass so viel am Himmel zu sehen war, was das menschliche Auge so nicht wahrgenommen hat. 
Am wichtigsten jedoch ist immer noch, den Moment zu genießen!

Sonntag, 12. November 2017

Grottetur - "Höhlenforscher" in Aktion

In blaue Overalls gekleidet und mit Stirnlampen bewaffnet ist die idrett- og friluftslivlinje in den Norden gefahren. Gut, Norden ist vielleicht etwas übertrieben, es war nur etwas über eine Stunde weiter nördlich nach Verdal. Ich jedenfalls bin noch nie so weit nördlich gewesen.
In Verdal ist viel Kalk zu finden, unter anderem auch eine Kalkgrotte, die wir besichtigt haben. Es war echt ein tolles Erlebnis, ich habe mich wie eine Höhlenforscherin gefühlt. Der Eingang ging über eine Leiter, die in ein Bachbett führte. Die ganze Grotte wird von einem Bach durchspült, der mal größer ist und mal kleiner. So war ich froh, Gummistiefel gehabt zu haben. In der Grotte kam das einzige Licht von unseren Stirnlampen aus. Einmal haben wir sie alle ausgemacht und waren von völliger Dunkelheit umgeben- es war dunkler als die Nacht. Wir sind ein dort ein bisschen herumgekrochen, mal konnte wir stehen, mal ging es wirklich nur kriechend voran. Am Ende konnten die ganz Mutigen einen sehr, sehr schmalen Gang entlangkriechen. Oben und unten, rechts und links von mir war so gut wie kein Platz gewesen, die Atmung ging etwas schwer, weil wir ziemlich tief in der Grotte drinnen waren, ich bin jedenfalls, wie alle anderen auch, glücklicherweise wieder rausgekommen. Das war ein Erlebnis!
Wir sind mehrere Male in die Grotte rein und zwischendurch saßen wir am Lagerfeuer und haben Käsebrote gegrillt.
Am Ende das Tages waren alle ganz braun, selbst meine weiße Jacke, die ich unter dem Ovarall angehabt hatte. Zum Glück gibt es Waschmaschinen! Sie sieht wieder aus wie neu :) (bis zur nächsten grottetur)

Der Eingang zur Grotte
                                                                                                           Bild: PMF
                                                                                                           Bild: PMF