Frühling in Norwegen

Wenn in Norwegen über den Frühling gesprochen wird, dann wird nicht gleich alles grün, sondern der Schnee taut langsam, die Tage werden nach einem dunklen Winter spürbar länger und wenn die Sonne scheint, kann es ziemlich warm werden. Wenn es dann aber doch wieder schneit, dann freue ich mich im Gegensatz zu den Schülern riesig. Während viele von den Schülern keinen Schnee mehr sehen können, versuche ich den letzten Schnee zu nutzen und meinem neuen Hobby nachzugehen - Langlauf. So habe ich mich an einem sonnigen Tag aufgemacht und habe über 30 km auf Langalufskiern zurückgelegt und war gar nicht so erschöpft wie zunächst gedacht. Dabei sind supertolle Bilder vom norwegischen Frühling entstanden, die dann doch noch fast wie tiefster Winter aussehen.

Frühling kann aber auch bedeuten, dass sich unter die letzten Schneeflocken Regen mischt. Dieses Pech hatte ich leider in den Osterferien, wo ich einen total verregneten Skitag in Meråker mit zwei anderen Freiwilligen erlebt habe. Nach einem tollen Skitag in Åre (Schweden) mit einer weitaus größeren Pistenauswahl, war die schlechte Erfahrung jedoch rasch vergessen.
Vor unserem Haus (ich wusste gar nicht, dass wir die haben) sprießen nun auch schon die ersten Krokusse und auch an den Rändern der Skiloipe an der Schule lassen sich schon die ersten grünen Blättchen blicken.

Es macht mit einem weinenden Auge auch Spaß, dem Eis auf dem Selbusjøen vor der Schule zuzusehen, wie die Eiskante sich mit jedem sonnigen Tag mehr und mehr zurückzieht. Von meinem Zimmerfesnter aus ist sie nun gar nicht mehr zu sehen. Eislaufen ist nun keine so gute Idee mehr, jedoch habe ich mir sagen lassen, dass vor einigen Tagen Elche den Weg über den See gesucht haben und auch heil auf der anderen Seite angekommen sind. 

Die nächsten Tage werde ich jedoch ohne Schnee und Skifahren auskommen müssen. Es geht mit der ganzen Schule auf skoletur ins warme Italien. Wie werden nach San Remo fahren und auch Abstecher nach Nizza, Monaco und Pisa machen. Da bin ich gespannt, was mich so erwartet :)

Bis dann :)

Lang lang ...

... ist´s her! In der letzten Zeit ist einiges passiert und ich hatte wenig Zeit für meinen Blog. Den "Stress" habe ich mir auch teilweise selber gemacht - ich möchte überall dabei sein. Montags biete ich für die Schüler ein Ballspiel an, danach spiele ich Volleyball. Und beim Kurs für norwegische Zeichensprache war ich auch ein paar mal dabei. Dienstags nehme ich an Sportspielen in der Turnhalle teil, die ich auch mal selber geleitet habe. Mittwochs wird Fußball angeboten und ich habe festgestellt, dass das sehr viel Spaß macht, auch wenn ich kein Fußball spielen kann. :)
Jedenfalls berichte ich euch kurz von den wichtigsten Ereignissen, damit alle wieder auf dem aktuellen Stand sind.

Oslo

In den Winterferien war ich auf dem Halbzeit-Seminar in Oslo. Ich bin schon einen Tag früher hingereist und habe mich mit einer Schülerin getroffen. Von ihrem Vater habe ich im Auto (meine erste Fahrt im Elektroauto - man hört keinen Motor und trotzdem fährt man los, daran musste ich mich erstmal gewöhnen) eine kleine Stadtrundfahrt bekommen. Es war nicht mein erstes Mal in Oslo, trotzdem habe ich ein paar neue Dinge gesehen und erfahren.
Auf dem Seminar war es super, alle Freiwilligen von dem Seminar in Balestrand wieder zu treffen. Ich habe sogar noch andere Freiwillige kennenglernt, die auf einem anderem Seminar waren. (1/5 der 55 Teilnehmer in Oslo kamen aus Deutschland - alle sind direkt nach dem Abitur auf nach Norwegen) Die drei Tage vergingen jedenfalls viel zu schnell.
Ein paar Impressionen:

Meine Aussicht über Oslo für eine Nacht

Parlamentsbesichtigung und -debatte in Oslo

Im Vigeland Park (Skulpturenpark)

Der trotzige Junge im Vigeland Park

Holmenkollen

Isfiske

Angeln kann ich ja schon. Eisangeln war aber etwas neues für mich. Aus Kunst og Design konnten die, die wollten, mit friluftsliv zum Eisangeln gehen. Ich wollte mir das natürlich nicht entgehen lassen und bin mitgefahren. So habe ich einen halben Tag auf einem See in der Nähe verbracht und vor einem kleinen Loch auf meine Fische gewartet. Ich habe zwar gedacht, größere Fische als handgroß zu angeln, dennoch hatte ich meinen Spaß gehabt und auch vor Ort mir einen Fisch über dem Lagerfeuer gegrillt. Abends gab es dann die Fische für alle zum Abendbrot.

 

 

PMF-lekene

Im März fanden die PMF-lekene statt. Das ist ein järhlich stattfindendes Skirennen auf Langlaufskiern. Die Teilnehmer sind Schüler, Ehemalige und Interessierte, die in verschiedenen Disziplinen gegeneinander antreten. Es gab verschiedene Distanzen, die klassisch oder im freestyle gelaufen wurden, Sprint und ein Staffellauf. Alles fand im nahegelegenden Skicenter statt. Ich war Teamleader für eine Gruppe von Schülern gewesen und war dafür verantwortlich, dass alle die richtige Kleidung haben, pünktlich im Bus sitzen, Startnummer holen und sicherstellen, dass sie ihren Start nicht verpassen. Ich habe alles sehr zufriedenstellend gemeistert. 
Ein paar Tage vorher fand ein prøverenn statt. So konnten die Schüler und ich sehen, wie alles ablaufen wird. Da habe ich es mir nicht entgehen lassen können, mein Haus bei der Satffel zu unterstützen :) (Teilnahme war aber nur beim prøverenn möglich). Ich bin einen Kilometer gelaufen, was doch unerwartet wenig war.

 

Selbuvotter

Einmal hatte ich geschrieben, dass es mein Ziel ist, bis zum Ende des Schuljahres ein paar Selbuvotter zu stricken. Das sind Handschuhe mit dem für die Region typischen Muster. Ich habe es jedenfalls geschafft! (Und musste gleich noch mehr stricken. Stricken hat sich für mich fast zu einer Sucht eintwickelt.)

Momentan genieße ich die Osterferien und versuche, den restlichen Schnee noch beim Skifahren zu nutzen. Es ist leider schon viel weggetaut. Des Weiteren arbeite ich an meinem nächsten Strickprojekt - ein Mariusgenser. Das ist ein Pulli mit dem norwegischen Mariusmuster.

God påske! Frohe Osterfeiertage!