Dienstag, 27. Juni 2017

Klettern in Meråker

Antonia und ich nutzen noch die gemeinsame Zeit. Unser volontørhus (Freiwilligenhaus) haben wir jetzt für uns alleine, da die Jungs schon abgereist sind. Den einen Tag sind wir mit Kajaks auf dem See etwas gepaddelt, an einem anderen Tag waren wir gemeinsam in Trondheim, ich habe beim Ausmisten des Stalls an der Schule geholfen (einfach um der Langeweile zu entkommen :) ) und dann war da noch mein großer Wunsch, in einen Kletterpark zu fahren :)
Alle Freiwilligen sind mit ihren linja´s schon dort gewesen und ich wollte dort auch noch unbedingt hin (nur nicht alleine, zusammen macht es mehr Spaß). Ein Glück hatte Antonia auch Lust und so sind wir am Sonntag nach Meråker in einen Adventurepark gefahren. Neben z.B. Kanu fahren kann man dort auch klettern und es war fantastisch! Ich habe einen supertollen Tag erlebt! Der eine Teil des Parks besteht aus "Kletterwegen" zwischen den Bäumen hindurch. So kenne ich auch Kletterparks in Deutschland, wo man sich mit Seilen oder auf Skateboards von Baum zu Baum bewegt. Und dann gab es noch mein Lieblingsteil: Er besteht aus vielen Ziplines, von denen fast alle über einen See rübergehen und zwei Möglichkeiten, wo am Fels geklettert werden kann. Das Felsklettern hat mir neben den Ziplines sehr viel Spaß gemacht! In den ungefähr sechs Stunden, die wir dort verbracht haben, ist uns nie langweilig geworden.

Ein paar Impressionen:



Es ging steil herrunter

Dort, wo die blauen und schwarzen Jacken zu sehen sind, sind wir geklettert. Ein wenig weiter unten ging auch ein Klettersteig entlang.
Jemand benutzt die Zipline
Ein Wasserfall





















Hängebrücke am Wasserfall

Freitag, 23. Juni 2017

Endlich wieder Arbeit - Aktivitetsuke an der PMF

Letzte Woche ist bei mir wieder mehr "Normalität" und ein geregelter Tagesblauf eingetreten, denn es fand an der PMF eine aktivitestuke, also eine Aktivitätenwoche statt. Ich würde das als eine Art Ferienlager bezeichnen. Insgesamt waren es ca. 30 Teilnehmer aus ganz Norwegen, die meisten davon ehemalige Schüler und alle geistig beeinträchtigt.
Für mich hieß das: Endlich wieder Arbeit! Ich wurde ein letztes Mal als Freiwillige gebraucht. Ich konnte beim Projekt friluftsliv og hest (Outdoor und Pferde) mitmachen. Leider waren wir aufgrund von Regen etwas eingeschränkt, dennoch haben wir das Beste daraus gemacht. Man sagt doch immer so schön: "Det finnes ikke dårlig vær, bare dårlige klær." In Norwegen macht man von dem Sprichwort, es gäbe kein schlechtes Wetter, nur schelchte Kleidung also auch Gebrauch.

Am ersten Tag sind wir auf den Gjøversalen. Zumindest wollte ich das, musste auf halber Strecke jedoch umkehren, damit es logistisch geregelt werden konnte, Mario (Freiwilliger) vom Flughafen abzuholen. Wir sind nämlich nicht von der Schule aus losgelaufen, sondern wurden das erste Stückchen gefahren.
Ich hätte jedenfalls nicht gedacht, dass oben nun gar kein Schnee mehr war. Bei den Schneemassen von vor knapp über einem Monat hätte ich das nicht erwartet. Da merke ich dann doch, dass der Sommer kommt.
Wir haben es uns in einer kleinen gapahuk (kleine, offene Schutzhütte) gemütlich gemacht, geangelt und Brownies gebacken. Ja, richtig gelesen, wir haben im bål (Lagerfeuer) Brownies gebacken. Dazu haben wir eine Organge ausgehöhlt, Teig reingefüllt, "Deckel" rauf, mit Stöckchen befestigt und rein ins Feuer. Danach hatten wir leckere Orangenbrownies.
Orangenbrownies :)
Vorher
Nachher
Am Abend sollten wir Freiwilligen Aktivitäten anbieten. Ich bin in die Turnhalle gegangen und habe Spiele angeboten. Antonia hat sich kurzfristig angeschlossen. Ich glaube, es haben alle ihren Spaß gehabt.
Beim Spiel "Knotenmutter" sind komische Verrenkungen zustande gekommen


Am nächsten Tag sind wir in die Pferdeställe gegangen, haben erstmal ausgemistet, die Pferde gestriegelt, gesattelt und durften dann reiten. Ich habe zum Ende hin auch noch die Chance bekommen und bin das erste Mal alleine, also ohne dass jemand das Pferd führt, geritten. Für mich ist es immer erstmal wichtig, dass die Schüler und Teilnehmer den Vortritt bekommen.
Abends habe ich dann das Spiel Mafia bzw. Werwolf angeboten. Ich hätte nicht gedacht, dass wir eine Stunde zusammensitzen und das Spiel spielen würden. Nicht alle haben es hundertproznetig verstanden, wichtig ist einfach - wenn man sich auf so etwas einlässt - etwas zusammen zu machen und Sapß zu haben.

Donnerstag sind alle Teilnehmer ins Vuddu Valley gefahren, wo es einen Kerzenladen und ein Pick Up Cafe gibt. Alles ist im amerikanischen Stil errichtet und in einer Art Museum aufgemacht.
Danach ging es auf die Insel Tautra, wo wir einen natursti errichtet haben und die Teilnehmer in Gruppen zu den verschiedenen Sationen gehen mussten. Ich war dafür verantwortlich an einer Station Luftballons aufzublasen, damit die Teilnehmer diese mit einem Dartpfeil platzen lassen konnten. Ansonsten gab es noch verschiedene Fragen zur Schule und ein paar Naturaufgaben. Die Gruppe, mit den meisten Punkten am Ende, gewann.
Klar dür die Dartpfeile
Übrig gebliebene Luftballons

Am letzten Tag haben wir eine Pferdeshow vorbereitet. Dazu wurden zwei Teams erstellt und die Teams mussten in einer Form von Staffel verschiedene Aufgaben erfüllen. So musste z.B. durch ein Labyrinth geritten werden, ohne dass das Pferd irgendwo anstößt oder über die Stämme stieg, die das Labyrinth kennzeichneten.
Anschließend wurde ein Spiel gespielt. Das war für alle Teilnehmer gedacht. Es gab vier Teams, in jedem Team wurde ein König bestimmt, der mit Rasierschaum eingeschmiert wurde. Der König durfte sich nur in einem abgesteckten Bereich bewegen, während alle anderen die jeweils anderen Könige mit Wasser abspritzten. Der eigene König konnte auch verteidigt werden. Das Team, wo der König am Ende noch den meisten Schaum hatte, hat gewonnen. Ich durfte auch mitspielen :)
Am Abend gab es ein festkveld, also ein gemeinsamer Abend mit Essen, Karaoke und Disko.
Pferdeshow

Am nächsten Tag sind alle wieder abgereist. ich habe das mit einem lachenden und einem weinenden Auge gesehen. Zum einen war es superschön, dass in der Schule wieder etwas los war, zum anderen habe ich es als anstrengend empfunden, weil ich den ganzen Tag etwas zu tun hatte und nur abends meine Ruhe. Ich wollte es aber auch so. Langweilen kann ich mich ein anderes mal :)

Mittwoch, 7. Juni 2017

Einmal Ålesund und zurück, bitte!




Da ich nicht so genau wusste, was ich mit so viel freier Zeit anfangen sollte, bin ich einfach mal für ein paar Tage nach Ålesund geflogen. Ich habe eine Schülerin besucht, die auf der Insel Vigra in der Nähe von Ålesund wohnt.
Schon auf dem Anflug habe ich trotz vieler Wolken erkennen können, dass es viele kleine Inseln gibt.

Zweimal sind wir mit den Bus nach Ålesund reingefahren. Im Prinzip kann man sich in Ålesund auch alles an einem Tag anschauen. Es ist eine wunderschöne, kleine Stadt, die nach einem großem Feuer im Jahre 1904 im Jugendstil wieder aufgebaut wurde. (Deutschland war an dem Aufbau übrigens auch beteiligt.)
Ich jedenfalls habe ich mich in die Stadt und die Insel verliebt. So viele Städte von Norwegen kenne ich zwar noch nicht, aber Ålesund ist für mich bis jetzt die Schönste.


 


Auf Vigra scheint alles sehr friedlich. Es gibt einen Berg, auf den auch gut mit Fahrrad hochgefahren werden kann. Vom Anfang des "Wanderweges" sind es zu Fuß nur gute 5-7 Minuten nach oben und trotzdem hat man eine wunderbare Aussicht. Ansonsten gibt es noch einen Strand, einen winzigen Hafen und kleinere Höfe.
Ich habe mich dort sehr wohl gefühlt. Mit der Mutter der Schülerin habe ich mich auch sehr gut verstanden. Ich habe nach anfänglichen Schwierigkeiten nur Norwegisch gesprochen. Die Schwierigkeit bestand darin, dass es in Norwegen zwei offizielle Sprachen gibt - Bokmål und Nynorsk. Ich lerne Bokmål, ihre Mutter spricht Nynorsk. Da hat es ein wenig gedauert, bis ich sie komplett verstanden habe. (An der Schule hatte ich komischerweise nicht so ein großes Problem mit denen, die Nynorsk sprechen. Es hängt aber auch von der Person ab, wie gut ich diese verstehe.)
Da das Wetter nicht immer so gut war, um draußen etwas zu machen, wurde ich zum Stricken "verdonnert". So saßen wir zusammen, haben uns unterhalten, Zimtkringel gebacken und ich konnte am norwegsichen Leben außerhalb der Schule teilnehmen :)
Abenddämmerung am Wasser

Leider geht wie immer die Zeit viel zu schnell um und ich musste mich verabschieden. Einen so kurzen Weg von 10 Minuten mit dem Auto zum Flughafen habe ich noch nie gehabt. der Flughafen von Ålesund liegt nämlich auf Vigra. Jedoch hört man gefühlt nur alle paar Stunden ein Flugzeug.
Auf dem Rückflug habe ich jedenfalls eine fantastische Sicht gehabt :)