Sonntag, 24. September 2017

Fernab der Zivilisation und Hoch Hinaus

Fernab der Zivilisation

Diese Woche bin ich mit Idrett- og Friluftsliv los auf eine größere Übernachtungstour. Ziel war die Ramsjøhytta (775m NN) in der Gemeinde Tydal. Dazu mussten wir erstmal knapp über eine Stunde mit dem Bus ins "Nirgendwo" fahren, von wo aus die Wanderung losging. Dort angekommen haben wir unsere Rucksäcke - gefüllt mit Schlafsack, Kleidung und Proviant für drei Tage - auf unsere Rücken gehievt und sind losgewandert. Es waren wohl ungefähr vier Kilometer bis zur Hütte, für die wir zwischen 3-4 Stunden ötigt haben. Das hört sich jetzt viel an, jedoch muss man berücksichtigen, dass es über Stock und Stein und kleine Bäche ging mit einiges an Gewicht auf dem Rücken. Ich habe nebenbei noch die Schüler motiviert und unterstützt.

An der Hütte angekommen, sie liegt an dem See Ramsjø und ist umgeben von einigen Bergen, u.a. dem höchsten Berg in der Umgebung - dem Fongen (1441m NN), wurden die Zimmer bezogen, Feuer gemacht und ja, sogar Wasser musste geholt werden. Die Hütte hat nur eine kleine Solarzelle zur Stromversorgung von der einen oder anderen Lampe und kein fließend Wasser. An Handynetz ist dort auch nicht zu denken. Gekocht wurde mit Gas.
Abends sind wir alle mit Stirnlampen herumgelaufen und haben so auch den Weg zum See/Bach gefunden, um uns dort die Zähne zu putzen. Dabei habe ich sogar meine ersten Polarlichter in diesem Jahr gesehen. Sie waren schwach, aber immerhin Polarlichter :)
Besuch von Rentieren - wir haben einige gesehen, da die Samen dort ihre Herden haben
Am nächsten Morgen haben wir uns auf eine kleine Wanderung aufgemacht. Eigentlich wollten wir auf den Fongen gehen, die Spitze des Berges war jedoch mit Wolken bedeckt und da war den Lehrern das Wetter zu unbeständig gewesen. So sind alle auf das Ettfjellet gewandert. Ettfjellet wird wörtlich mit "ein Berg" übersetzt.
Auf dem Berg haben wir "Mittag" gegessen. Alle haben eine Packung Touressen mitbekommen, das einfach nur mit warmen Wasser zubereitet wurde. Es sieht jetzt nicht sehr lecker auf den Fotos aus, hat aber sehr gut geschmeckt!
Der Ramsjø ist im Hintergrund zu sehen
Vorher (ohne Wasser)
Nachher (mit Wasser aufgegeossen)










Unsere Hütte im Hintergrund

Ein kleiner Schneerest

Die, die Lust hatten, konnten noch weiter auf einen zweiten Berg wandern. Dieser heißt Tofjellet und die wörtliche Übersetzung ist: zwei Berg (Singular ist Absicht)
Im Hintergrund ist das Fongenmassiv zu sehen
 Als ich von der Wanderung zurückkam, hätte ich gerne eine Dusche genommen. Da dies ohne fließend Wasser nicht möglich ist, musste der sehr kalte Bergsee als Badewanne dienen. Es war wirklich sehr kalt und zusammen mit einem Schüler waren wir so mutig gewesen und sind sogar zweimal untergetaucht. Es war wirklich sehr erfrischend!
Fotobeweis :)
Am Abend haben wir Pancakes gebacken, Yatzi (norwegisches Kniffel) gespielt und uns wieder am Bach die Zähne geputzt. Mir hat das Spaß gemacht auf einem Stein zu stehen, das Rauschen zu hören und sich dabei die Zähne zu putzen. Und mit ausgeschaltetem Licht war es wirklich stockdunkel!

Am nächsten Morgen war das Wetter wunderbar und ich wollte gerne auf den Fongen. Jedoch mussten wir uns auf den Rückweg machen. So gingen drei wunderschöne Tage vorbei.
Fas Fongenmassiv bei strahlend blauem Himmel

Hoch Hinaus

Naja, so hoch nun doch wieder nicht. Ich bin im Wahlfach Klettern und am Freitag sind wir ca. 30 min nach Hell (ja, der Ort heißt Hell) gefahren und sind dort an Felswänden geklettert. Es ist eine lange Felswand, nicht so hoch wie Trollveggen, und es gibt unterschiedlich schwere Klettermöglichkeiten. Wir haben mit der einfachsten angefangen. Für mich war es das erste Mal, dass ich außerhalb eines Kletterparks draußen klettere. Nach dem etwas schwierigen Start ging es einfacher weiter und als ich das erste Mal nah unten schaute, hätte ich nicht gedacht, schon so hoch zu sein. Ich war ganz oben und danach superglücklich. Ich hätte nicht gedacht, dass das doch so "einfach" war. Ich war jedenfalls begeistert! (Und ich habe auch gesichert. Schließlich ist das letztendlich Arbeit für mich.)
Es geht los
Fast oben
Geschafft!

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