Samstag, 24. März 2018

Mit den Hunden übers Hochfjell

Diese Woche durfte ich bei einer fantastischen Übernachtungstour mit Idrett- og friluftsliv dabei sein. Sie war freiwillig, aber die einzigartige Chnace auf eine größere Hundeschlittentour konnte ich mir einfach nicht entgehen lassen.
Mittwoch ging es los. Wir waren eine kleine Gruppe - zehn insgesamt, davon zwei Lehrer - die sich auf den Weg nach Meråker gemacht hat, von wo aus die Tour starten sollte. Zuerst haben wir unser Gepäck auf einem Schneescooter verladen, da es sonst für die Hunde zu schwer gewesen wäre. Genrell waren wir abhängig vom Scooter, da dieser für uns eine Loipe gefahren hat. Die Tage zuvor hat es dort sehr viel geschneit (ca. 40 cm) und Montag wurde noch gesagt, dass die Tour nicht wie geplant stattfinden könne. Die Hunde sowie der Scooter würden im tiefen Schnee nicht vorankommen. Sehr glücklich war ich, als es dann doch hieß, wir könnten mit den Hunden übers Hochfjell an die schwedische Grenze fahren.
Nachdem wir die Hunde vorm Schlitten angespannt haben, wurde es ziemlich laut, da alle Hunde versuchen loszulaufen und dabei bellen. Diesmal waren wir alle mit jeweils sechs Hunden unterwegs. Die zwei Male zuvor hatte ich nur vier Hunde im Gespann gehabt, aber da ging es ja auch nicht so weit.
Alle sind startklar, die Hunde voller Energie

Mit warmer Kleidung und Skibrille ging es dann bei Schneefall endlich los. Wir sind jeweils zu zweit auf einem Schlitten gewesen, sodass wir uns abwechseln konnten. Gerade Mittwoch fand ich es ein wenig anstrengend, den Schlitten zu "steurern", da es viel bergauf ging, wobei man den Schlitten teilweise sogar schieben musste.
Nach rund 17 Kilometern sind wir an der Hütte angekommen, die nur wenige hundert Meter von der schwedischen Grenze entfernt liegt. Zuerst mussten die Hunde versorgt werden. Das heißt, wir mussten das Geschirr entfernen und Leinen auslegen, an denen wir die Hunde festbinden konnten. Das sah dann am Ende so aus:
42 Hunde, die hier die Nacht verbracht haben
Ich hab mir sagen lassen, dass sich die Hunde dort sehr wohl fühlen, da sie oft diese Hütte zum Ziel hätten.
In der Zwischenzeit haben manche von uns unser Gepäck in die Hütte gebracht oder Feuer gemacht und ein Schüler ist mit jemanden auf dem Schneescooter zu einem See an der Hütte gefahren, um ein Loch ins Eis zu bohren und Wasser zu holen. Dort oben auf dem Hochfjell gibt es kein fließend Wasser und nur ein utedo (Plumpsklo). Wir haben die Hunde gefüttert (erstaunlich war, dass eigentlich niemand versucht hat, an das Futter des anderen zu gelangen und doch recht geduldig gewartet haben) und dann konnten wir uns mit unserer Mahlzeit beschäftigen. Von der Schulküche haben wir irgendein sehr leckeres Fleisch-Gemüse-Tomatensaucegemisch mitbekommen, das wir aufgewärmt haben. Als wir gegessen haben, war es plötzlich schon 18.00 Uhr. Die Zeit ist wie im Flug vergangen. Nach gemütlichem Beisammensein und einer Runde Yatzy/Kniffel haben wir schon ans Schlafen gedacht. Ich hatte eigentlich Lust gehabt, in dieser Winternacht wie die Lehrer und der Freiwillige draußen zu schlafen, musste dann aber doch das Bett in der Hütte wählen, da die einzige mitgefahrene Schülerin nicht alleine schlafen wollte.
Meine Aussicht am nächsten Morgen
Und eine Schneewehe direkt daneben
Am nächsten Morgen haben wir die für Norwegen typische havregrøt (Haferbrei) gefrühstückt und uns auf den Rückweg begeben. Vorher haben wir jedoch noch ein Projekt beendet: Wir sind Richtung Schweden gelaufen (bis direkt über die Grenze wäre zu weit im tiefen Schnee gewesen) und haben im Prinzip in Schweden ein kleines Döschen mit Wasser aus dem Trondheimsfjord entleert, das wir im Herbst abgefüllt haben. Unser Projekt "Vi krysser Norge på tvers" - also wir kreuzen Norwegen in alle Richtungen - war damit abgeschlossen.
Die Hütte, auf der wir übernachtet haben, mit den Hunden in der Mitte

Auf dem Rückweg hatten wir viel besseres Wetter als auf dem Hinweg gehabt und ein paar mal war auch ein blaues Löchlein am Himmel zu sehen gewesen. Der Rückweg hat mir besonders viel Spaß gemacht und war mit einem geplanten Umweg rund 18/19 km lang. Auf dem Rückweg stand ich mehr auf dem Schlitten als auf dem Hinweg, habe aber dennoch ein paar Fotos geschossen.
Es war einfach wunderschön über das weiße Fjell mit den Hunden zu fahren.
Entschleunigung. Natur pur.
Warm eingepackt mit ein paar Schneeflocken auf der Linse
Ich kann mich wirklich sehr glücklich schätzen, dass ich etwas so Einzigartiges erleben durfte :)

Ha det bra - Bis zum nächsten Mal :)


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