Freitag, 2. Februar 2018

Ski fahren, Volleyball und Karoliner

Nach langer Zeit melde ich mich nun endlich mal wieder. Die Motivation den Laptop mit runter zur Schule zu nehmen und sich ins WLAN einzuloggen lässt sich schwer finden. Das liegt aber auch ein wenig daran, dass gerade jetzt nach den Weihnachtsferien sehr viel hier an der Schule los war und den Großteil davon habe ich mir auch selbst ausgesucht. So habe ich noch vor Weihnachten mit einem Lehrer ein Volleyballteam zusammengestellt, mit dem wir gleich in der ersten Schulwoche für einen Tag nach Oslo geflogen sind. In der Ekeberghalle in Oslo fand ein Volleyballtunier der Folkehøgskolen statt und PMF war zum ersten Mal dabei! Wir waren schon besser als der Durchschnitt, weitergekommen sind wir jedoch leider nicht. Das haben wir knapp verpasst. Auf alle Fälle hat es Spaß gemacht und das ist das Wichtigste! Ich selbst konnte leider nicht so viel spielen, da ich es irgendwie geschafft habe, beim letzten Training am Tag zuvor mit beiden Füßen gleichzeitig umzuknicken :( Dennoch habe ich es nie bereut, dass ich trotzdem mitgeflogen bin. Es war einfach eine tolle Erfahrung!

Ich bin auch dieses Jahr wieder eifrig dabei, mir die Skier unter die Füße zu schnallen. Die letzten Tage vor den Weihnachtsferien bin ich jeden Tag auf der lysløype (Flutlichtloipe) bei der Schule zu sehen gewesen und auch nach den Ferien war ich unterwegs - bis ich zwei Tage später umgeknickt bin. Glücklicherweise bin ich dann Karoliner geworden (dazu gleich mehr) und so war es dann einfacher, die Skier stehen zu lassen.
Letzte Woche habe ich meine Alpinskier zum Vorschein geholt, da wir in Idrett- og Friluftsliv nach Meråker auf Übernachtungstour gefahren sind. Zwei Tage Ski fahren. Mit meinen noch leicht schmerzenden Füßen bin ich gerade so in die Schuhe gekommen, Ski fahren ging dann aber super! Ein Glück :) Ich war wieder in meiner Skilehrerrolle und habe sogar ein paar Anfänger bekommen, da dieses Jahr mehr Schüler als letztes Jahr unerfahren waren. Generell hat es mir Spaß gemacht, auch an andere meine Kenntnisse zu vermitteln. Am Ende der zwei Tage haben wir Stipendiaten und die zwei Freiwillige sehr gutes Feedback bekommen. (Nächste Woche ist kursuke (Kurswoche) und auch dort geht es nach Meråker. Ein Lehrer wollte mich sehr gerne dabei haben, ich habe mir jedoch frei genommen und reise ins Hafjell :) Blog folgt ... )

Und diese Woche habe ich dann auch endlich wieder Langlauf probiert und konnte mal wieder nicht genug bekommen. Heute war ich schon mit meinem Wahlfach Ski auf dem zugefrorenen Selbusjøn unterwegs :) Es war fantastisch!

Ansonsten bin ich für eine Woche Karoliner gewesen. Das ist die Bezeichnung für schwedische Soldaten, die 1718/19 in Norwegen einmarschiert sind, um Trondheim zu besetzen. Leider hat das nicht so ganz geklappt, weil sie nicht über einem Fluss vor Trondheim gekommen sind, da es zuvor stark geregnet hatte. Während die Karoliner warten mussten, konnten sich die Trondheimer auf den Angriff vorbereiten, sodass die Karoliner vor verschlossener Stadtmauer standen. Es fiel kein einziger Schuss.
So mussten die Schweden irgendwie wieder nach Hause kommen, konnten aber nicht den gleichen Weg benutzen, den sie gekommen waren. Er war während des Regens unter den Füßen von rund 10.000 Soldaten matschig geworden. Sie suchten sich einen Weg über Selbu und Tydal zurück über die Grenze. Aufgrund von Nahrungsmittelmangel wurden dabei viele Gehöfte überfallen und geplündert. In der Nacht, die die Karoliner in Tydal verbracht haben, sind sehr viele Soldaten aufgrund von Kälte umgekommen. Und genau diese Nacht spiegelt ein Theaterstück wider, in dem ich Karoliner, also Soldat sein durfte.
Das hat mir sehr viel Spaß gemacht, zusammen mit wohl über 100 Personen an einem Freilufttheaterstück als Statist mitzuwirken. Ich war ein wenig traurig, dass alles schon nach zwei Vorstellungen plus Premiere vorbei war. Für mich ist es nur unvorstellbar geworden, wie sehr die Soldaten damals gefroren haben mussten, wo ich schon teilweise mit sehr guter Kleidung  (das heißt mit Wollpulli, langer Unterwäsche, Mütze, guten Winterschuhe und winddichter Jacke) gefroren habe. Und ich hatte auch noch mein Kostüm drüber.
Jedenfalls ist das für mich ein unvergessliches Erlebnis geworden! Und so richtig echt sah es dann noch aus, wenn bei den Proben der Wind den Schnee über die ,,Bühne" fegte oder wir mit Fackeln und Pferden einmarschiert kamen.




Fotos folgen ...

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